Werkstatt

Antike Möbel sollten durch eine Restaurierung soweit wie möglich wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden.
Oberstes Gebot ist, das Möbel in seiner Originalität zu erhalten und in seiner Substanz nicht zu verändern.
Fehlende Teile werden ergänzt, alte Beschläge poliert oder stilgerecht erneuert,
wenn nicht mehr vorhanden.
Schlösser werden, wenn möglich, repariert und fehlende Schlüssel angefertigt,
Schubkastenführungen überarbeitet und gängig gemacht.
Risse und lose Verbindungen werden fachgerecht geleimt.
Schadhaftes und loses Furnier wird geleimt und ergänzt.

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Häufig ist die Lackoberfläche durch Lichteinflüsse oder Wassereinwirkung stark verblasst und fleckig. Die ursprüngliche Maserung und Schönheit des Holzes ist dadurch oft nicht mehr zu erkennen oder nur noch zu erahnen.
In diesen Fällen wird die Oberfläche vorsichtig abgetragen und im Handverfahren mit Schellack poliert. Diese Methode wurde schon im 18. Jahrhundert entwickelt und bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts im Möbelbau angewendet. Das Handpolieren mit Schellack ist ein schwieriges und zeitaufwändiges Verfahren, das viel Erfahrung erfordert.
Der warme Farbton und der natürliche Glanz, mit dem eine Schellackoberfläche das Holz veredelt, ist durch keinen chemischen Lack der Neuzeit zu erzielen. Die Schellackoberfläche muss nicht hochglänzend sein. In den meisten Fällen ist bei den von mir restaurierten Möbeln ein seidiger, leicht offenporiger Glanz das Ergebnis.
So erscheint das Möbel dann auch nicht wie ein Museumsstück, sondern hat einen warmen Farbton und Glanz, der es nicht „unnahbar“ wirken lässt.

Bei rustikalen oder ländlichen Möbeln aus massiven Hölzern wird die Oberfläche nach dem Schleifen geölt und gewachst. Die gewachste Oberfläche bringt mit seidigem Glanz einen warmen und natürlichen Farbton hervor.

In früheren Zeiten stand in den Schreinereien immer ein Topf mit Knochenleim auf dem Herd.
Dieser natürlich gewonnene Heißleim hat hervorragende Eigenschaften. Auch in meiner Werkstatt köchelt der Knochenleim immer im Wasserbad auf kleiner Flamme.
Ich verwende ihn für die meisten Verleimungen und für alle Furnierarbeiten.